Neuigkeiten im Kärntner Äther | |
Geschrieben von Andreas Saturday, 2001-July-07 Willkommen zum Newsletter im Juli! Diesmal grüße ich alle, die sich sehnsüchtigst wieder gerne deutschsprachige Italiener in Kärnten wünschen (von dem erfolgreichen Fenster auf Bakkano mal abgesehen)! Neues wird es auf den Frequenzen von Korotan/Agora geben: Ab dem 9. Juli senden dann Agora und Korotan gemeinsam mit dem ORF, der den finanziellen Part übernimmt, das Programm "Radio Dva" (zu deutsch zwei). Die Gestaltung selbst wird von den Redakteuren der beiden Privatsender übernommen, die zwischen 6 und 18 Uhr Nachrichten und Berichte aus Kärnten beisteuern. Damit geht wieder ein Kapitel in unserer Privatradiolandschaft zu Ende. Die Aussage eines Radiokenners, privates Minderheitenradio ohne ORF wird sich in unserem Bundesland nicht rechnen, hat sich traurigerweise bewahrheitet. Es wurden zwar in letzter Zeit auch österreichische Musikgruppen (STS) gespielt, die auf slowenisch angesagt wurden, ich persönlich habe mir aber eigentlich erhofft, dass Korotan sich als eine Art Schnittstelle zwischen den beiden Kulturen ansieht, aber leider war die Musikauswahl viel zu sehr auf Slowenien ausgerichtet. Die Beiträge waren jedoch durchwegs (süd-)kärntenorientiert und die Nachrichten zweisprachig. Italia Network hat seine Homepage überarbeitet und Flash-animiert aufgepeppt. Die Umsetzung gefällt mir ganz gut, die Bedienung ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Die weltweiten Sender von Radiomaria haben nun ein gemeinsames Portal im Web geschaffen. Der ORF hat einen neuen Umsetzer in Betrieb genommen. Es ist dies der Sender Guttaring, das ist in der Nähe von Treibach-Althofen, Bezirk St. Veit/Glan. Es steht östlich davon bei der Kirche Maria Hilf. Durch seine Lage dürfte er auch einen Teil des oberen Görtschitztales versorgen. Die Bewohner dort klagten schon seit Jahren, dass ein terrestrischer Empfang des ORF fast nicht möglich war. Das Krone Hitr@dio hat in Mittelkärnten mit einer Reihe von Pannen den Betrieb aufgenommen. Der Techniker, der die Sendeanlage herrichtete, hatte wirklich keine Ahnung davon und änderte die AF-Frequenz eigenhändig auf 106,0 anstatt sie auf 101,6 zu lassen (!), obwohl er beim RadioText schön brav "101,6MHz" programmierte. Daraufhin hat mein Autoradio verzweifelt Radio Slovenija 3 (das dort sendet) anspielen wollen. Zwei Wochen vor Sendestart war dann wechselweise "SCHLAGER" und "KRONEHIT" zu lesen. Der Zuhörer war etwas verwirrt. Aber Gott sei Dank ging das deutschsprachige Programm erst am Vortag der Aufschaltung um ca. 20 Uhr ins Wiener Programm über. Seit dem 3. Juli gibt es auch keinen RadioText mehr. Ich frage mich wirklich, wozu man dieses Feature in Villach nicht mehr nutzt, in Wien wird ja die Adresse dort angegeben. Durch die PI-Codierung "A3FF" ist der Sender wohl der allerletzte, wenn man - so wie Stefan Jakl - ein Autoradio besitzt, das die Sender automatisch nach diesem Code sortiert. Zur Erinnerung: FF ist die größte zweistellige Hexadezimalzahl. Die 3 darin steht übrigens für national, überregional wäre für diesen Sender besser gewesen (siehe unten). Die größte Panne war aber zweifellos die katastrofale Modulation zeitgleich mit der sinnlosen RDS-Änderung: Das Musikprogramm war dann nur mehr mit ca. 20 % der Lautstärke zu hören. Vielleicht wollte man ja möglichst früh die Hörer zum ORF vertreiben? Eine Frechheit finde ich den Größenwahn des Senders. Nicht nur, dass er sich als national bezeichnet (immerhin können es ca. 3 Millionen Österreicher technisch terrestrisch nicht oder sehr schlecht empfangen), nicht nur der RDS-PI Code, nicht nur die Tatsache, sich gleich mit der Nummer Eins Hitradio Ö3 (das nenne ich national) in Österreich anzulegen, anstatt die Antennen etwas zu gefährden, nicht nur die Namensgebung (siehe vorigen NL), sondern vor allem die Verarschung der Provinz (Kernöl). Ein Lokalsender würde das n i e machen, aber die Wiener glauben anscheinend, damit in den Bundesländern Erfolg zu haben oder dass dort keiner zuhört. Komisch auch, wieso man auf das Kabel vergessen hat und das Programm jetzt nur in _den_ Kabelnetzen zu hören ist, wo die Vorgängerprogramme zu hören waren. Herr Sebor soll sich beim niederösterreichischen Radio Maria ein Beispiel nehmen. Die sind zwar terrestrisch stark eingeschränkt, aber per Kabel in mehreren Bundesländern zu hören. Für viele nur ein Schreibfehler, aber auf manchen Plakaten und Zeitungsinseraten war sogar von "Zwettel" zu lesen ... (so nach dem Motto: "Kennst du Österreich?") Und wie oft war vorm Sendestart von Spittal und Hallein die Rede, wo man gar nicht sendet? Weitere Pannen, die im Rest des Sendegebietes aufgetreten sind (Ausfälle, Ausrutscher, Probleme mit der Technik ...) bitte vom Radionetz.at entnehmen. Wohlgemerkt, ich habe kein Verständnis, dass soviel Pulver in einen Sender hineingesteckt wird, und es kommt nix Gscheits heraus. Einem Lokalsender würde ich die Pannen locker verzeihen, aber dem Kronehit und der vergleichslosen Printmedienpräsenz (die meiner Meinung nach sogar ORF-TV/Ö3 in den Schatten stellt) darf das einfach nicht passieren!!! Denn: Wieso hat man die Technik nicht früher ausprobiert anstatt sie zu Sendestart live via Äther zu testen? Man hatte ja schließlich fast ein Monat Zeit. Und sich warum nicht in Südtirol informiert, wie Lokalfenster und ähnliches funktioniert? Allerdings habe ich gelesen, dass die Spittaler Frequenz doch nicht an Herrn Sebor gehen soll. Und bis man die Lizenz von Wolfsberg hat und die Sender in Betrieb nimmt, rinnt noch einiges Wasser die Lavant hinunter. Obwohl man vom KSR eine Umsetzerfrequenz geerbt hat, bleibt die Nötscher Frequenz 87,6 sicherlich stumm. Damit bleibt das KHR mit einem einzigen mikrigen Sender, der aufgrund der Topografie in großen Teilen seines Sendegebietes sehr verrauscht ist, auf keinem Erfolgskurs in Kärnten. Und so was nennt sich national ... Somit gibt es das Kuriosum, dass es in Kärnten für die slowenische Minderheit wohl einen Privat-Sender mit slowenischsprachigen Songs gibt aber für die deutschsprachige Mehrheit zum großen Teil nur Englischsprachiges (!). Und außerdem verstehe ich nicht, wieso man wieder einen Formatwechsel auf 101,6 mitmachen muss (oder auch nicht ...) Durch die Übernahme durch Herrn Sebor ergeben sich auch im Internet Veränderungen: Die Homepage des Schlagerradios führt gleich zu einem ihrer Schlagerstars, Der ehemalige Musiksender 107,5 in Graz hat nur ein Pop-Up Window und tut so, als ob das nur Werbung sei. Interessant vor allem, dass http://www.arabella.at/ gleich auf Kronehit umleitet, aber man findet es anscheinend nicht nötig, die Homepage des "Haussenders" http://www.radio-rpn.at anzupassen und weiterzuleiten ... Für den ex-KSR-Hörer gibt es nun zwei Alternativen: Entweder Radio Kärnten oder via Sat bzw. Kabel Radio Melodie aus München. Da kann man nur hoffen und beten, dass die ehemaligen Moderatoren von Italien aus wieder was auf die Beine stellen und die rechtlichen Probleme gelöst werden können. Mehr weiß ich leider auch nicht. Zwei Meldungen, die ich im vorigen Newsletter vergessen habe: Radio Maria hatte Probleme mit der Frequenz in Pontebba. Anscheinend war die Sendeanlage defekt und so gab es rund herum nur Störungen. Und der ORF plant auch in Kärnten (wie schon in Wien und St. Pölten) auf Ö3 dynamischen RadioText einzuführen. RAI MF3 und RAI Trst A haben noch immer kein RDS. Eine Mail an die RAI blieb unbeantwortet. Ich geb's zu: Mein heutiger NL war teilweise etwas kritisch, aber bei *dem* Größenwahn des neuen Senders kenne ich kein Pardon. Lieben Gruß und 73 Andreas Post reply
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