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Slavko Avsenik

Ehemaliger slowenischer Komponist und Musiker, der den Oberkrainerstil erfunden hat

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Slavko Avsenik

Geschichtliches

Slavko Avsenik wurde am 26. November 1929 in der Ortschaft Begunje in der Nähe von Bled in Slowenien geboren (einige Quellen nennen fälschlicherweise den 19.11.). Obwohl er eigentlich einen Handwerksberuf erlernt hatte und als Schispringer sogar im damaligen jugoslawischen Nationalteam war, kannte die ganze Welt ihn als Polkakönig. Bereits nach Ende des zweiten Weltkriegs hatte Slavko gemeinsam mit seinem Bruder Vilko Ovsenik (er schreibt sich wirklich so) im elterlichen Gasthof mit selbstkomponierten Stücken die Gäste unterhalten.

Slavko Avsenik mit Andreas Mikula

Der von ihm erfundene Stil hat zweifellos Musikgeschichte gemacht: Der Oberkrainer-Sound wurde ab dem Jahr 1955, als Fred Rauch zufällig den jungen Slavko mit seinem Ensemble in Radio Klagenfurt (heute ORF Radio Kärnten) hörte, auf allen Kontinenten bei Live-Konzerten und in den Radiostationen vorgetragen.

Aufgrund der Tatsache, dass das Gewicht seines über Jahre hinweg gespielten Akkordeons der deutschen Marke Hohner (Modell Morino) nachhaltig seinem Rücken schadete, konnte der einstige Polkakönig ab den 90er Jahren nur in Fernsehsendungen und sporadisch mit anderen Musikern auftreten. Bis zu seinem Tod spielte er (und komponierte) lieber daheim am Klavier.

Er und sein Bruder haben über 1000 (!) Titel geschrieben. Ein Großteil davon (lt. offiziellen Listen sind es genau 700) ist auch auf Tonträgern bei den Plattenfirmen Teldec (heute east-west records) und von 1987 bis 1994 bei KOCH records erschienen. Ab 1999 spielte er aktiv nicht mehr.

Kurz zur Geschichte: Bald wurde Slavko die Besetzung Akkordeon und Klarinette zu klein, und er holte sich einen Trompeter (Franc Košir) und einen Bassisten (Mik Soss). Anstatt Bruder Vilko spielte zuerst u.a. Prof. Franc Tržan, dann Prof. Miha Gunzek und später Albin Rudan.

Schließlich nahm er zur Rhythmusunterstützung auch einen Gitarristen (Leo Ponikvar) auf. Diese (Ur-)Besetzung hat sich bis Mitte der achtziger Jahre gehalten.

Zusätzlich zu Franc Košir kam dann ein zweiter Trompeter (Jože Balažic, heute beim Ansambel Miro Klinc) dazu, statt Leo engagierte Slavko ein paar Jahre später den Gitarristen Renato Verlič (heute bei der Hauskapelle Avsenik) und anstelle Mik Soss den heute sehr erfolgreichen Igor Podpečan (eigene Plattenfirma: Zlati Zvoki und eigene Gruppe: Igor und seine Oberkrainer/Igor in Zlati Zvoki). Auch sein Sohn Gregor war zusammen mit Miha Ramšak (beide Gitarre) im letzten Jahrzehnt mehrmals auf Tonträgern vertreten, auch Gregor nannte ein Ensemble sein Eigen, musste sich aber aus verschieden Gründen leider davon wieder trennen.

Nach kurzer Krankheit verstarb Slavko Avsenik am 2. Juli 2015. Sein Abschied wurde als Staatsbegräbnis begangen, die Zeremonie sogar live drei Stunden im slowenischen TV übertragen. Weitere Informationen, Bilder und Videos siehe http://www.rtvslo.si/kultura/novice/slovo-od-slavka-avsenika-umrl-je-pesnik-slovenske-duse/369179.

Anfang August 2017 verstarb auch sein Bruder Vilko, der im engsten Familienkreis bestattet wurde.


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